Hülsmann Brauerei

Eickeler Markt 1

Von der Bierbrauerei zur Kulturbrauerei
Nichts prägte den Ortskern Eickel so wie die Hülsmann-Brauerei. Mindestens 400 Jahre lang wurde in Eickel Bier gebraut. Die Braukunst geht zurück auf die Familie Markmann, die seit Anfang des 16. Jahrhunderts hier Bier braute und dies immer weiter professionalisierte. Den Namen „Hülsmann“ erhielt die Brauerei 1852, als Heinrich Hülsmann die Witwe Markmann heiratete. Zu dieser Zeit bestand das Anwesen schon aus der Brauerei, der Gaststätte, einer Bäckerei und einem Bauernhof. Hülsmann erkannte früh die Chancen der Industrialisierung und investierte im Jahr 1869 in ein großes Brau- und Sudhaus. Die erste Dampfbierbrauerei Westfalens war eröffnet und rentierte sich, als die Zechen Hannibal, Hannover, Pluto und Shamrock ihren Betrieb aufnahmen. Die Bergleute stillten ihren Durst nach der Schicht mit Hülsmann-Bier in den umliegenden Trinkhallen und Gaststätten. 1925 wurde eine neue Flaschenfüllanlage eingerichtet, die 50.000 Flaschen pro Tag abfüllen konnte. Nachdem die Brauerei den Ersten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden hatte, wurden die Anlagen jedoch 1943 im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. Der Braubetrieb wurde 1948 zwar wieder aufgenommen, aber es begann eine wirtschaftliche Talfahrt und spätestens in den 1970er-Jahren gerieten die lokalen Biermarken aus der Mode. 1989 musste die Brauerei Insolvenz anmelden und stellte ihren Betrieb ein. Anschließend wurden die Brauereigebäude bis auf das denkmalgeschützte Sud- und Treberhaus zugunsten einer Wohnbebauung abgerissen. Das denkmalgeschützte Sud- und Treberhaus wurde zum Bürgerzentrum umgebaut. Es beherbergt heute neben Gaststätte und Bürgersaal noch den städtischen Fachbereich Schule und Weiterbildung.
Unter der Bezeichnung Sud- und Treberviertel lebt die Tradition des Bierbrauens heute weiter fort. Rund um den Eickeler Markt befinden sich über 15 gastronomische Angebote, vom Griechen bis zum Italiener.