Kreuzkirche / ehemalige St. Dionysius-Kirche

Harannistraße 1

Das Dorfzentrum und die Keimzelle Hernes
Willkommen auf dem Europaplatz, dem südlichen Ende der Herner Fußgängerzone. Nehmen Sie auf einer der Bänke Platz und tauchen Sie in die Geschichte der Bahnhofstraße ein. Hier befand sich einst Hernes Dorfzentrum. Der jetzige Boulevard Bahnhofstraße entwickelte sich hier aus dem Kirchdorf Herne. Wir blicken zunächst auf die Kreuzkirche. Südlich von ihr – im Bereich der Sodinger Straße – stand ursprünglich die romanische St. Dionysiuskirche, die den sakralen Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft bildete. Die Kirche wurde Ende des 12., Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Mit der Industrialisierung kamen immer mehr Menschen ins Ruhrgebiet und auch nach Herne. So wurde die Kirche zu klein. Daher musste ein neues Gotteshaus her. 1876 wurde die St. Dionysiuskirche abgebrochen, der Turm bereits drei Jahre vorher. Die Steine des Turmes dienten nämlich als Fundament der neuen, 1875 geweihten evangelischen Hauptkirche. Erst 1963 wurde diese in „Kreuzkirche“ umbenannt.  Entlang des Dorfes führte der sogenannte Treibweg. Hier trieben die Bauern ihr Vieh zu den Regenkampschen Weidefeldern. Eine im Stadtarchiv aufbewahrte Karte aus dem Jahr1775 belegt diese Viehdrift in Richtung Regenkamp. Nach dieser Karte führten die Treibwege – ausgehend von der St. Dionysiuskirche – nach Westen am Dorf Herne vorbei zum Regenkamp. Die Bezeichnung lebt noch heute in der Straße „Am Regenkamp“ weiter, eine Querverbindung zwischen der Bochumer und der Holsterhauser Straße. 1842 schließlich wurde aus dem Treibweg eine befestigte Überlandstraße.