Historischer Marktplatz Eickel

Eickeler Markt 4

Das rätselhafte Verschwinden von Denkmälern
Der „EickelerMarkt“ erinnert noch an den alten Dorfkern Eickels. Hier fanden regelmäßig Jahr-, Kram-, Vieh- und Zwiebelmärkte statt. Im 14. Jahrhundert wurde hier das erste Eickeler Gotteshaus errichtet, die Johanneskirche. Zunächst als katholische, nach der Reformation als evangelische Kirche. Im Inneren befand sich das Grabdenkmal des Conrad von Strünkede. 1890/1891 wurde die alte Johanneskirche abgebrochen. Sie wurde zu klein und litt unter erheblichen baulichen Mängeln. Die neue Johanneskirche wurde 1896 eingeweiht. Mitten im Dorf stand eine uralte Linde, deren hervorgetretene Wurzeln als Sitzbänke dienten. Da es keine Straßenbeleuchtung gab, war es nachts stockdunkel. Noch 1870 knallten zwei Männer mit den Köpfen derart gegeneinander, dass sie bewusstlos in ihre Häuser gebracht werden mussten. Die Straßen und Plätze waren unbefestigt. Nach Regenfällen warnten besorgte Eltern ihre Kinder, nicht im Morast zu versinken.

In Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg der Jahr 1870 und 1871 wurde hierauf dem Marktplatz eine Siegessäule errichtet, die aber bereits 1909 einem anderen Denkmal weichen, nämlich dem Hohenzollernbrunnen. Die Siegessäule, wurde im Volksgarten Eickel wieder aufgestellt, verschwand jedoch im Jahr 1957 spurlos. Und auch das Schicksal des Hohenzollernbrunnens ist nicht ganz geklärt. Während feststehen dürfte, dass die Brunnenfigur, eine Jungfrau, welche die deutsche Kaiserkrone emporhob, während des Zweiten Weltkriegs der „NS-Metallspendenaktion“ zum Opfer fiel, bleibt das Schicksal des Brunnensockels ungeklärt. Denn die Stadt Wanne-Eickel baute 1960 den Brunnensockel ab und lagerte die Steine auf dem Waldfriedhof ein. Die Stadt wollte den Brunnen später wiederaufbauen. Dazu kam es aber nie, und die Steine sind bis heute unauffindbar.