Schuhhaus Schlatholt

Bahnhofstr. 48

Ein Schuhhaus mit einem eigenen Kirchturm, aber wie kam es dazu?
Im Jahr 1889 wurde die katholische St. Bonifatiuskirche mit dem Bau des Kirchturmes vollendet. Von Anfang an hatte das Gotteshaus mit einem Problem zu kämpfen: Bergsenkungen. So mussten bereits 1890 Stahlverstrebungen der Kirche Halt geben. Am Ende blieb nach einem Neubau in den Jahren 1973 und 1974 hinter der alten Kirche nur noch der Abriss. Doch der Kirchturm, der unter Denkmalschutz gestellt wurde, blieb erhalten. Hierfür setzte sich der damalige Stadtplaner Manfred Ley mit folgenden Worten ein: „Stellen Sie sich doch an der Bahnhofsunterführung hin und schauen Sie die Straße hinauf. Denken Sie sich denTurm weg - wie langweilig würde die Straße wirken?“ Den imposanten Turm der St. Bonifatius-Kirche legte das renommierte Schuhhaus Schlatholt im Zuge umfangreicher Umgestaltungsarbeiten an seinen Geschäftsräumen im Jahr 2008 in dessen unterem Teil wieder frei und machte das Mauerwerk samt dem noch gut erhaltenen Eingangsportal sichtbar. Und so kam es, dass in Herne – wahrscheinlich weltweit einzigartig – ein Kirchturm in einem Geschäft steht.